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„Wir sind mitten im Sturm“


Zweite Betriebsversammlung bei INEOS in Köln

Die anhaltende wirtschaftliche Gesamtsituation hat zunehmend Auswirkungen auf die Unternehmen der Petrochemie. Davon ist auch INEOS in Köln betroffen. Bei der zweiten Betriebsversammlung am 10. Juli 2025 geben Marco Hucklenbroich, Betriebsratsvorsitzender von INEOS in Köln und Gastgeber der Veranstaltung, sowie der kaufmännische Geschäftsführer und Arbeitsdirektor Dr. Patrick Giefers einen Überblick über die aktuelle Lage.

Die Branche befinde sich seit drei Jahren in einem wirtschaftlichen Tief (bottom of cycle). Kurzfristige Verbesserungen seien nicht zu erwarten. Im Vergleich zu beispielsweise China und den USA leide die Basisindustrie unter schwerwiegenden Wettbewerbsnachteilen wie hohen Gas- und Stromkosten (in Europa sind diese viermal höher als in den USA) sowie CO2-Abgaben (die es nur in Europa gibt). „Wir befinden uns mitten im Sturm. In Anbetracht der von uns nicht zu beeinflussenden externen Rahmenbedingungen besinnen wir uns weiterhin auf unsere Stärken: gute Sicherheitsleistung, hohe Anlagenverfügbarkeit und Teams, auf die wir uns verlassen können. Es gilt durchzuhalten“, sagt Dr. Patrick Giefers. 

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Marco Hucklenbroich erwähnt die kürzlich verkündete beabsichtigte Schließung des INEOS-Phenol-Standorts Gladbeck als exemplarisch für die angespannte Situation. „In dieser schwierigen Zeit helfen uns hier am Standort Köln die Zukunftsvereinbarung mit dem Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen und unsere Frühruhestandsregelung.“

INEOS in Köln steht im Dialog mit Wirtschaft und Politik, um auf die dramatische Lage aufmerksam zu machen. „In Anbetracht der schwerwiegenden Auswirkungen für Wirtschaft und Gesellschaft drängen wir auf schnelle konkrete Maßnahmen, die uns helfen, aus dem Tief zu kommen“, sagt Dr. Patrick Giefers. „Nur gemeinsam haben wir eine Chance diese Situation durchzustehen.“ Marco Hucklenbroich ergänzt: „Die energieintensive Industrie in Deutschland steht angesichts der nicht vorhandenen Wettbewerbsfähigkeit unter massivem Druck – die Deindustrialisierung ist längst Realität. Umso wichtiger ist es, jede Gelegenheit zum Austausch mit politischen Entscheidungsträgerinnen und -trägern auf nationaler und europäischer Ebene zu nutzen und dringend notwendige Unterstützung einzufordern.“

Hinsichtlich der Sicherheitsleistung zeigt sich der Geschäftsführer zufrieden. Er appelliert an die Belegschaft: „Wir können noch besser werden. Bitte machen Sie sicheres Arbeiten stets zu Ihrer obersten Priorität.“

Marco Hucklenbroich weist auf die 2026 stattfindenden Betriebsrats- und Aufsichtsratswahlen hin. Die Wahlvorstände seien bereits bestellt worden. „Vielen Dank an alle, die sich bereiterklärt haben mitzumachen“, so Marco Hucklenbroich. Ebenso werden die Jugend- und Auszubildenden- sowie die Schwerbehindertenvertretung neu gewählt. INEOS in Köln bildet zurzeit 161 junge Menschen in sieben Ausbildungsberufen und vier Studiengängen aus.

Zum Ende der Betriebsversammlung geht Armando Dente, Bezirksleiter der IG BCE Köln-Bonn, auf die Bedeutung der Mitbestimmung ein: „Gerade in Krisenzeiten sind die betriebliche Mitbestimmung und eine gewerkschaftliche Bindung, mit einem starken Tarifvertrag, wichtige Parameter für die Beschäftigten!“

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