Statement von INEOS zum Chemical Industry Action Plan
„INEOS ist enttäuscht, dass der Aktionsplan der EU für die chemische Industrie nicht auf die Dringlichkeit der Lage der Branche eingeht.“
Erklärung von Tom Crotty, Director of Corporate Affairs bei INEOS
„Der Aktionsplan für die chemische Industrie (Chemical Industry Action Plan) ist zu wenig und kommt zu spät. Er geht nicht auf die wirklichen Probleme ein, während die USA und China uns unsere industrielle Basis entziehen. Europa redet, sie handeln, und deshalb packen Investitionen, Innovationen und Arbeitsplätze ihre Koffer und ziehen woanders hin.
Der Plan geht nicht auf zwei der dringendsten Bedrohungen für das Überleben der europäischen Chemieindustrie ein: erstens die hohen Gaspreise und zweitens die steigenden Kosten für CO2-Emissionen. Ohne dringende und mutige Maßnahmen in diesen Bereichen wird die Wettbewerbsfähigkeit Europas weiter sinken.
Schauen Sie sich unseren Standort in Köln an. Er ist einer der modernsten integrierten petrochemischen Standorte in Europa. Im Vergleich zu den USA sind unsere Gaskosten um 100 Millionen Euro höher. Die Stromkosten liegen um 40 Millionen Euro höher. Und unsere CO2-Kosten steigen auf 100 Millionen Euro pro Jahr. Das sind 240 Millionen Euro zusätzliche Kosten pro Jahr, nur um in Europa zu produzieren.
Das sind keine fairen Wettbewerbsbedingungen. Allein in den vergangenen zwei Jahren wurden auf dem gesamten Kontinent über 20 Chemieanlagen geschlossen. Investitionen und Arbeitsplätze verlagern sich in Regionen mit günstigeren Energiepreisen, ohne CO2-Abgaben und mit einer Industriepolitik, die langfristiges Wachstum fördert. Wenn das so weitergeht, wird Europa mit einer beschleunigten Deindustrialisierung konfrontiert sein, seine Qualifikationsbasis verlieren, die Lieferketten schwächen und Emissionen und Arbeitsplätze ins Ausland verlagern.
Europa braucht mehr als nur Ambitionen, es braucht Taten. Die sofortige Senkung der Gaspreise und die Abschaffung der CO2-Kosten müssen der nächste Schritt sein, wenn wir die chemische Industrie in Europa erhalten wollen.“